1. Thüringer Bildungsplan
Der Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 18 Jahre ist ein umfassendes Konzept kindlicher Bildung, für Kopf, Herz und Hand (Pestalozzi). Wenn er mit seinen theoretischen Grundlagen und vielfältigen inhaltlichen Anregungen dazu beiträgt, dass eine Pädagogik vom Kinde aus möglich und wirklich wird, ist er auf der Höhe der Zeit.
Die Natur will, dass Kinder Kinder sind, bevor sie zum Erwachsenen werden. Kinder haben ein Recht auf eine eigene Zukunft - und damit auch auf die Gestaltung dieser. Anpassung und Veränderung müssen ein ausgewogenes und angemessenes Verhältnis haben.
Im Bildungsplan wird klassisch von basaler, elementarer und primärer Bildung ausgegangen, für jedes Kind in seiner jeweiligen Besonderheit und Unterschiedlichkeit. Dazu gehören Kinder mit oder ohne Behinderung, Hochbegabte oder sozial Benachteiligte, Jungen oder Mädchen. Das Kind wird als Akteur des Bildungsprozesses ernst genommen. Jedes Kind setzt sich auf seine eigene Weise mit der Welt auseinander - „die Verknüpfung unseres Ichs mit der Welt“, umschreibt es Humboldt. Im Vordergrund steht deshalb der Weg des Suchens und Lernens des Kindes.
Bildung ist somit der Individualität jedes einzelnen Kindes in seiner Einzigartigkeit des Fragens, Forschens, Erkennens und Suchens verpflichtet. Die Fähigkeit, eigene Fragen zu entwickeln und nach Antworten zu suchen, kann durch eine wertschätzende und ermutigende Atmosphäre unterstützt werden. Zunehmend bildet sich dann die Fähigkeit heraus, selbstgesteuert und aktiv sich Wissen und Können anzueignen sowie eigene Stärken und Schwächen einschätzen zu können.
Durch möglichst vielfältige Anregungen werden jedem Kind Erfahrungsräume eröffnet. Der Bildungsplan teilt diese in sieben Bereiche: sprachliche und schriftliche Bildung, motorische und gesundheitliche Bildung, naturwissenschaftliche und technische Bildung, mathematische Bildung, künstlerisch gestaltende Bildung, sozialkulturelle, moralische und religiöse Bildung sowie musikalische Bildung.
Ein notwendiges Grundprinzip pädagogischen Handelns und damit eines der wesentlichen Qualitätsmerkmale ist, Kinder erleben zu lassen, dass sie gefragt sind, dass ihre Meinung zählt und ihr Mitentscheiden wirklich gewollt ist. Sie lernen selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten, erfahren dabei Grenzen des Möglichen und werden fähig, eigenes Tun mit dem der anderen abzustimmen. Kinder lernen so, Lösungen auszuhandeln, zu entscheiden und Verantwortung zu übernehmen.
In unserem Hortalltag haben die Kinder die Beteiligungs-, Gestaltungs-, Mitbestimmungssowie Entscheidungsmöglichkeit im Tagesablauf, bei der Art oder dem Inhalt der Tätigkeit im Freispiel, bei der Wahl des Spielpartners und dem Spielmaterial, bei der Ausarbeitung von Gruppenregeln, beim Planen von Festen und Feiern, bei der Übernahme von Routine und Pflichten sowie bei Projektarbeiten und Bildungsgelegenheiten. Qualitätsentwicklung und Konzeptentwicklung gehen Hand in Hand über. Dieses hat zum Ziel, pädagogische Qualität zu verbessern, pädagogische Standards zu verankern und Verantwortlichkeit zu klären.
1. 1 Analyse der bestehenden Qualität (Ist-Zustand)
Wir bieten den Kindern pädagogische Lernfelder durch verschiedene Nachmittagsangebote, ausgeführt von internem Personal sowie außerschulischen Partnern. Des Weiteren lernen die Kinder Firmen und Einrichtungen in der Umgebung während der Ferien oder an den hausaufgabenfreien Tagen kennen.
Jede Gruppe hat durch einen festen Erzieher/ eine feste Erzieherin ihre Bezugsperson. Diese führt Beobachtungen in der Gruppe oder bei jedem einzelnen Kindes durch und tauscht sich im Team über Verhaltensauffälligkeiten aus. Beobachtet wird, um mit dem Kind über sein Tun und Erleben ins Gespräch zu kommen, den Entwicklungsstand und die Bildungsbedürfnisse des Kindes zu erkennen, wahrzunehmen und zu verstehen. Weiterhin wird beobachtet, um Ressourcen, Stärken, Potenzial und Entwicklungsfelder des Kindes zu beschreiben, die Wirksamkeit der eigenen Bildungsgelegenheiten zu überprüfen sowie die Transparenz der pädagogischen Arbeit zu gewährleisten.
Wichtig für uns ist, mit den Eltern in Austausch über den Entwicklungsverlauf des Kindes zu kommen, Eltern informieren und beraten zu können und dadurch gemeinsame Ansätze für die Unterstützung der kindlichen Bildungsprozesse zu entwickeln.
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